Zahnärzte in Castrop-Rauxel e.V.

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News

Was ist eigentlich das Umlageverfahren?

Umlageverfahren, Generationenvertrag, Boomer: Alle diese Begriffe haben etwas mit den Kassenfinanzen zu tun – und damit, wie sich die Kassenlage in den nächsten Jahren entwickeln wird. Die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse erläutert Begriffe und Hintergründe.

Was ist das Umlageverfahren? Das Umlageverfahren ist eine Methode zur Finanzierung von Sozialversicherungen. Dabei werden die Beiträge, die eingezahlt werden, sofort wieder für die Leistungen der jeweiligen Versicherung ausgegeben. In Deutschland kommt dieses Verfahren beispielsweise in der Rentenversicherung, der Arbeitslosenversicherung und eben bei der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zum Einsatz. Die aktuell anfallenden Kosten für die medizinische Versorgung der Versicherten werden dabei auf die jetzigen Beitragszahler und Beitragszahlerinnen umgelegt.

Ganz anders läuft die Finanzierung einer Versicherung im so genannten Kapitaldeckungsverfahren. Dort sparen Versicherte ihre eingezahlten Beiträge jeweils für die eigene Versorgung an. Die Anlage und Verwaltung der Beiträge übernimmt dabei der jeweilige Versicherungsanbieter. Das Kapitaldeckungsverfahren kommt beispielsweise bei der privaten Krankenversicherung zum Einsatz.

Was ist eine Solidargemeinschaft? In einer Solidargemeinschaft stehen die einzelnen Mitglieder füreinander ein. Die Absicherung von Lebensrisiken wie Alter oder Armut erfolgt durch die Gemeinschaft. Deshalb spricht man bei der GKV auch von einer solidarischen Krankenversicherung. Denn das oben beschriebene Umlageverfahren ist die konsequente Übersetzung des Solidargedankens auf das Thema Finanzierung in der Gesetzlichen Krankenversicherung: Alle stehen – finanziell – füreinander ein. Die Jüngeren jeder Generation zahlen für die Älteren der vorherigen Generation, die Gesunden für die Kranken.

Was ist der Generationenvertrag? Der Generationenvertrag ist ein fiktiver, solidarischer Vertrag zwischen den Generationen. Er bildet die Grundlage für das deutsche Sozialversicherungssystem, in dem die arbeitsfähige junge, vornehmliche gesunde Generation für die Versorgung der alten und kranken Menschen aufkommt. Dabei wird einkalkuliert, dass die nächste Generation an Beitragszahlenden ebenfalls am Vertrag teilnimmt und mitfinanziert.

Wer sind die Boomer? Als Boomer oder Babyboomer werden die Menschen bezeichnet, die etwa von Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre geboren wurden – denn die Geburtenrate „boomte“ in diesen Jahren, sie war sehr hoch. Der geburtenstärkste Jahrgang in diesem Zeitraum war der Geburtsjahrgang 1964. In diesem Jahr wurden 1,35 Millionen Kinder geboren. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Boomer-Generation in Rente gehen, hat das Auswirkungen auf das Umlagesystem der Sozialversicherung.

Welche Folgen hat der demografische Wandel für die zukünftige Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung? Der demografische Wandel stellt die Sozialversicherungssysteme vor große Herausforderungen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Deutschen ist seit Anfang der 50er Jahre um fast 15 Jahre gestiegen.

Für die Krankenversicherung heißt das: Die medizinische Versorgung der Menschen muss im Durchschnitt 15 Jahre länger finanziert werden. Das vorhandene Geld muss entweder gestreckt werden – dann steht monatlich ein geringerer Betrag für die medizinische Versorgung zur Verfügung – oder es muss mehr Geld zur Verfügung gestellt werden.

Hinzu kommt, dass sich die Schere zwischen denen, die in die Sicherungssysteme einzahlen und denjenigen, die Leistungen in Anspruch nehmen, immer weiter öffnet. Bis Mitte der 2030er Jahre wird die Generation der Babyboomer in Rente gehen. Zudem sinkt die Geburtenrate in Deutschland kontinuierlich.

Heißt: Eine kleiner werdende Gruppe an Beitragszahlenden muss die Finanzierung einer größer werdenden Gruppe für einen längeren Zeitraum übernehmen. Höhere Kosten verteilen sich auf weniger Schultern.

Was heißt diese Entwicklung für die Unternehmen und den Arbeitsmarkt? Beitragszahlende in der GKV sind in unserem deutschen System nicht nur die Versicherten selbst. Schließlich übernehmen bei Angestellten die Arbeitgeber die Hälfte der Kosten. Mit steigenden Krankenkassenbeiträgen steigen daher auch die Lohnnebenkosten. Das sind die Kosten, die dem Arbeitgeber zusätzlich zum zu zahlenden Arbeitsentgelt entstehen. Es wird insgesamt teurer, einen Mitarbeitenden zu finanzieren. Bei gleichem Umsatz kann sich ein Unternehmen weniger Mitarbeitende leisten.

Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es, um die solidarische Sozialversicherung nachhaltig finanzierbar zu machen? Darauf gibt es leider keine einfache Antwort. Aber es gibt viele Stellschrauben, an denen wir in den nächsten Jahren drehen können und müssen.

Der demografische Wandel wird sich nicht aufhalten lassen, aber wir können Deutschland familienfreundlich gestalten, um die Geburtenrate zu steigern. Wir können die Einwanderung von Fachkräften fördern, um mehr Menschen als Beitragszahlende zu gewinnen. Wir können überlegen, die rein umlagefinanzierte Krankenversicherung durch neue Elemente zu ergänzen – so wie gerade in der Rente über die Einführung eines Generationenkapitals gesprochen wird. Für die langfristige Finanzierbarkeit der Rente soll ein Fonds eingerichtet werden, den der Bund mit Grundkapital füllt. Die am Aktienmarkt erwirtschafteten Renditen sollen dann der Rentenversicherung zufließen.

Vor allem aber brauchen wir den Mut, mittels Reformen ein nachhaltig orientiertes Gesundheitswesen aufzubauen. Ein solches Gesundheitswesen stellt den Menschen und seine medizinische Versorgung in den Mittelpunkt. Es sorgt durch eine konsequente Qualitätsorientierung für einen effizienten Mitteleinsatz und verhindert so die Verschwendung finanzieller und personeller Ressourcen.

16.09.2024 DGA | Quelle: SBK Siemens-Betriebskrankenkasse

Angst vor schwerer Zahn-OP

Schmerzhafte Zahnprobleme und eine große OP: Streamer Knossi stand vor einer der härtesten Herausforderungen seines Lebens. Der beliebte Internet-Star kämpfte seit Jahren mit starken Zahnschmerzen und Parodontitis. Vor kurzem entschied er sich dazu, den Schmerzen ein Ende zu setzen und sich einer schweren Zahn-OP zu unterziehen, die ihn verständlicherweise nervös machte.

Die Angst vor dem Zahnarzt kann lähmend sein, besonders wenn schwere Eingriffe bevorstehen. Wichtig ist, diese Angst als Zahnarzt zu erkennen und den Betroffenen entgegenzukommen. Es gibt effektive Strategien, die helfen, die Behandlung so stressfrei wie möglich zu gestalten. Welche Möglichkeiten es inzwischen für starke Angstpatienten gibt und wie Zahnärzte ihnen die Behandlung so angenehm wie möglich machen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Häufige Auslöser für eine Dentalphobie

Eine besonders ausgeprägte Angst vor dem Zahnarztbesuch ist häufig auf traumatische Kindheitserfahrungen im Zusammenhang mit Dentalmedizinern zurückzuführen, beispielsweise eine schmerzhafte Behandlung. Angst vor Schmerzen während des Zahnarztbesuchs ist die zweite Ursache, die besonders häufig zu einer Dentalphobie führt. Viele Menschen berichten zudem, dass sie sich durch die passive Haltung auf dem Zahnarztstuhl besonders ausgeliefert fühlen, was ihre Angst verstärken kann. Deutlich seltener entwickelt sich eine Dentalphobie ohne spezifischen Grund.

Die Bedeutung des Erstkontakts zum behandelnden Zahnarzt

Menschen mit Dentalphobie kostet ein Zahnarztbesuch viel Überwindung. Ob der Angstpatient zu seinem behandelnden Arzt Vertrauen fassen kann, entscheidet sich üblicherweise während des Erstkontakts. Deshalb sollten sich Zahnärzte für diesen besonders viel Zeit nehmen. In einer stressfreien Atmosphäre sollte der Patient dann Gelegenheit bekommen, über seine Sorgen und Befürchtungen zu sprechen, sofern er das möchte. Der Zahnarzt wiederum kann durch Empathie und Verständnis zeigen, dass der Angstpatient bei ihm gut aufgehoben ist. Nachdem der Dentalphobiker seine individuellen Wünsche für die Behandlung geäußert hat, entwickelt der Zahnarzt darauf aufbauend ein Behandlungskonzept, dessen einzelne Schritte dem Patienten ausführlich erklärt werden. Häufig wird bereits während dieses Erstgesprächs nach der Möglichkeit einer Behandlung in Vollnarkose gefragt - eine von mehreren Optionen, die für Angstpatienten infrage kommt.

Unterstützung durch das Praxisteam

Neben dem Zahnarzt spielt auch das Praxisteam eine wichtige Rolle im Umgang mit Angstpatienten. So sollte beispielsweise bereits am Empfang deutlich darauf hingewiesen werden, dass sich Angstpatienten als solche zu erkennen geben sollen, schließlich sieht man den Menschen ihre Gefühle in der Regel nicht an. Auch beruhigende Worte und Gesten können von den Mitarbeitern bewusst eingesetzt werden, um den Praxisbesuch für Angstpatienten angenehmer zu gestalten. Ausgearbeitete Notfallprotokolle sorgen darüber hinaus dafür, dass das gesamte Praxisteam weiß, wie es sich bei einem Notfall zu verhalten hat. Regelmäßige Schulungen sorgen zudem dafür, dass alle Mitarbeiter nützliche Verhaltensweisen im Umgang mit Angstpatienten im Bewusstsein behalten.

5 Tipps für Zahnärzte für die Behandlung von Angstpatienten

Bei der Behandlung selbst gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Zahnärzte die Ängste ihrer Patienten lindern können. So sorgen Ablenkungsmanöver wie Musik oder Videos dafür, dass der Fokus von der Behandlung weggelenkt wird. Anleitungen zu Entspannungstechniken wie einer kontrollierten Atmung bewirken darüber hinaus, dass die Angst nicht überhand nimmt. Betäubungsmethoden können dazu beitragen, die Schmerzen während der Behandlung auf ein Minimum zu reduzieren. Je nach Indikation sind dabei lokale Betäubungsmittel, aber auch ein Dämmerschlaf oder eine Vollnarkose denkbar. Um dem Gefühl von Hilflosigkeit vorzubeugen, können Patient und Zahnarzt ein Stoppsignal vereinbaren, das zu einer sofortigen Unterbrechung der Behandlung führt.

PraxisAWARD Prävention

Die „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“ von Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und CP GABA verleiht erstmals den „PraxisAWARD Prävention“. Im Zentrum stehen in diesem Jahr Personen mit Pflegebedarf sowie deren pflegende Angehörige. Gewürdigt werden zahnmedizinische sowie interdisziplinäre Projekte zur Förderung der Mundgesundheit im Kontext der häuslichen Pflege. Bewerbungen können noch bis Ende September 2024 eingereicht werden. Als Jurymitglieder konnten Prof. Dr. Ina Nitschke und Priv.-Doz. Dr. Peter Schmidt gewonnen werden.

Mehr als 80 Prozent der rund fünf Millionen pflegebedürftigen Personen in Deutschland werden zu Hause versorgt, überwiegend von den eigenen Angehörigen.[1] Gerade in belastenden Situationen verliert nicht selten die Mundhygiene an Priorität. Pflegenden ohne eine fachliche oder medizinische Ausbildung sind zudem die Bedeutung der Mundgesundheit für das allgemeine Wohlbefinden sowie Zusammenhänge mit Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig nicht ausreichend bekannt.

Die „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“ möchte mit der Preisausschreibung die Zahnmedizin wie auch das interdisziplinäre Umfeld für die Mundgesundheit Pflegebedürftiger sensibilisieren und Projekte fördern, die beispielsweise Angehörigen Wissen vermitteln und ihnen Sicherheit bei der Ausführung oder Unterstützung der Zahn- und Mundpflege geben.

Etablierung von Infrastrukturen und Netzwerken

„Es fehlt bislang noch überwiegend an einer Infrastruktur, wie Angehörige für die Mundpflege geschult werden, und auch der Kontakt zu einer regelmäßigen zahnärztlichen Betreuung ist oft nicht in die Wege geleitet“, erklärt Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der BZÄK und Mitinitiator der Initiative. Zahnärztinnen und Zahnärzte müssten Wege etablieren, wie sie von zu pflegenden Angehörigen in ihrer Patient*innengruppe erfahren, die zahnmedizinisch nicht optimal betreut sind. Neben praktischen Schulungen sind auch Ratgeber für pflegende Angehörige hilfreich. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat einen solchen gemeinsam mit der BZÄK entwickelt. Angehörigen steht dieser auf der ZQP-Webseite [2] in deutscher und türkischer Sprache zum Download zur Verfügung.

„Mindestens 30 Prozent aller Pflegebedürftigen sind laut der letzten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) auf Hilfestellungen bei der Zahnpflege angewiesen. Angehörige benötigen für die häusliche Pflege situationsgerechte Informationen zur Umsetzung der täglichen Mundhygiene sowie fachliche Unterstützung, etwa durch eine aufsuchende zahnmedizinische Betreuung. Mit der Ausschreibung des ‚PraxisAWARD Prävention‘ wollen wir gute und erfolgreiche Projekte aus der Praxis fördern und der Fachöffentlichkeit präsentieren, um auf diesem Weg auch Anregungen zu geben“, bekräftigt Dr. Burkhard Selent, Director Scientific Affairs D-A-CH bei CP GABA und Co-Initiator der „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“.

Um die Bedeutung der Mundgesundheit in der häuslichen Pflege in der Gesellschaft bekannter zu machen und zu verankern, bedarf es den Initiatoren zufolge einer stärkeren Zusammenarbeit, etwa mit Sozialverbänden, ambulanten Pflegediensten sowie stationären oder teilstationären Einrichtungen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern

Die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit bildet von Beginn an ein übergeordnetes Ziel der Initiative. Mit Prof. Dr. Ina Nitschke und Priv.-Doz. Dr. Peter Schmidt konnte die Initiative zwei namhafte Expert*innen für die Jury des „PraxisAWARD Prävention“ gewinnen, die diesen Ansatz teilen.

Mundgesundheit im Alter

Professorin Nitschke, Leiterin des Bereiches Seniorenzahnmedizin und Oberärztin an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde am Universitätsklinikum Leipzig, erklärt: „Ältere Menschen werden aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses Erkrankungen gegenüber empfindlicher. Die Mundhöhle macht da keine Ausnahme, beispielsweise treten Entzündungen stärker auf. Es bedarf einer aufmerksamen Mundhygiene, die neben dem Zähneputzen und der Reinigung von Zahnzwischenräume auch die Pflege der Mundschleimhaut umfasst. Zahnprothesen sind gründlich und täglich zu reinigen. Pflegende Angehörige unterstützen oft die Menschen mit Pflegbedarf bei der Mundhygiene, sodass schon wenige Tipps sehr wertvoll für sie sind. Es braucht jedoch Menschen und praxistaugliche Ideen, beispielsweise durch Projekte, um diese Grundlagen zu vermitteln.“ Die international anerkannte Spezialistin für Seniorenzahnmedizin und Prothetik ist seit vielen Jahren maßgeblich an der Weiterentwicklung der Seniorenzahnmedizin beteiligt und engagiert sich für die Mund- und Zahngesundheit von älteren Menschen mit Pflegebedarf. Seit dem Jahr 2000 ist sie Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ). Im Januar dieses Jahres wurde sie für ihre Lebensleistung und Verdienste in ihrem Fachgebiet mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.

Individuelle Ansätze und Inklusion für jede Altersgruppe

Zu den Personen, die im häuslichen Umfeld gepflegt werden, zählen Personen jeden Alters. Priv.-Doz. Dr. Schmidt ist Oberarzt in der Abteilung für Behindertenorientierte Zahnmedizin im Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Fakultät für Gesundheit, an der Universität Witten/Herdecke. „Die Behindertenorientierte Zahnmedizin verlangt individuelle und gleichzeitig umsetzbare Ansätze, die auch immer wieder flexibel angepasst werden müssen. Denn die tägliche Mundpflege bei Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen kann in allen Lebensphasen herausfordernd sein. Gleichsam erleben wir oft eine hohe Motivation bei pflegenden Angehörigen, es richtig machen zu wollen‘. Daher braucht es Ideen, die einerseits dazu beitragen, Unsicherheiten, aber auch Belastungen zu reduzieren. Andererseits ist die Kooperation verschiedener Einrichtungen sowie die Einbindung der um die Patient*innen befindlichen Netzwerke unerlässlich. Es gilt weiterhin zu erforschen, welche Modifizierungen zahnärztlicher Therapien für Patient*innen mit Behinderungen erforderlich sind. Ein Schlüssel zur Verbesserung der Mundhygiene ist die Individualprophylaxe“, so Schmidt. Einer seiner Schwerpunkte liegt dabei auf der Kinder- und Jugendzahnmedizin sowie der Patient*innengruppe der jungen Erwachsenen. Im Jahr 2022 holte er mit seinem Forschungsbeitrag zur Karieserfahrung bei deutschen Special-Olympics-Athlet*innen im jungen Erwachsenenalter erstmals den International Association of Disability and Oral Health (iADH) Research Award nach Deutschland.

Jetzt bewerben

Gesucht werden aus der Praxis kommende Projekte zum Thema „Mundgesundheit in der häuslichen Pflege“ aus dem Bereich der Zahnmedizin sowie aus dem interdisziplinären Umfeld. Wichtig ist den Initiatoren, dass die Projekte die Rolle der Angehörigen berücksichtigen. Es werden Präventionsprojekte gesucht, die entweder bereits in der Umsetzung oder kurz davor sind.

Die ersten drei Preisträger*innen erhalten insgesamt 10.000 Euro. Zudem werden sie mit einem „Öffentlichkeitsarbeits-Paket“ von den Initiatoren in ihren Projekten unterstützt.

Die Bewerbungen können noch bis einschließlich 30. September 2024 eingereicht werden. Es werden ausschließlich digitale Bewerbungenakzeptiert. Es wird gebeten, das Bewerbungsformular zu nutzen, das hier heruntergeladen werden kann*:

05.09.2024 DGA | Quelle: Bundeszahnärztekammer (BZÄK)

Zahn- und Frauenärzte zum Tag der Zahngesundheit am 25. September 2024

Lächeln für Zwei – ein strahlendes Lächeln und das Wohl des ungeborenen Kindes hängen eng miteinander zusammen. Während eine Schwangerschaft viele körperliche und emotionale Veränderungen mit sich bringt, achten Frauenärztinnen und Frauenärzte auch auf die Mundgesundheit. Hormonelle Veränderungen beeinflussen die Mundgesundheit und können zu Schwangerschaftskomplikationen führen. Gemeinsam mit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) weist der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) am Tag der Zahngesundheit auf die fachärztliche Kooperation in der Schwangerenvorsorge hin und informiert gemeinsam mit einem ausführlichen Fachartikel und mehreren Reels auf dem Instagram-Kanal „Schwanger mit dir“.

Dr. Klaus Doubek, Präsident des BVF, kommentiert: „Die Zahn- und Mundgesundheit während der Schwangerschaft ist von großer Bedeutung für den Verlauf der Schwangerschaft. Dank der hochwertigen, frauenärztlichen Schwangerenvorsorge in Deutschland, die international als Vorbild gilt, können wir werdende Mütter umfassend beraten, betreuen und an unsere zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen verweisen.“

Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der BZÄK, ergänzt: „Während in vielen anderen Ländern die Zahn- und Mundgesundheit oft nicht ausreichend in die Schwangerenvorsorge integriert ist, stellen wir durch die enge Zusammenarbeit sicher, dass die Mundgesundheit der werdenden Mütter positiv beeinflusst wird. Auch dem Risiko von Schwangerschaftskomplikationen wird entgegengewirkt und damit auch schon an die Mundgesundheit des kleinen Kindes gedacht.“

Versorgung während der Schwangerschaft: Verlässlicher Begleiter mit Weitblick

Die frauenärztliche Schwangerenvorsorge ist weit mehr als nur medizinische Routine – sie ist ein verlässlicher Begleiter durch die besondere Zeit der gesamten Schwangerschaft. In jeder Phase haben Frauenärztin oder Frauenarzt die Gesundheit von Mutter und Kind im Blick, um Vertrauen, Sicherheit und Wohlbefinden zu bieten. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen nicht nur die umfassende Dokumentierung des regelrechten Wachstums des Babys, sondern schaffen auch wertvolle Momente der Vorfreude. Im Rahmen der Schwangerenberatung soll die Ärztin oder der Arzt in der Schwangerschaft bedarfsgerecht über die Bedeutung der Mundgesundheit für Mutter und Kind aufklären: frühzeitig sensibilisieren und rechtzeitig an eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt verweisen.

Die Relevanz der Mundgesundheit während der Schwangerschaft

Schwangerschaftsbedingte hormonelle Veränderungen beeinflussen den gesamten Körper, einschließlich des Mundraums. Diese hormonellen Schwankungen können zu einer erhöhten Anfälligkeit für Gingivitis und Parodontitis führen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass unbehandelte Zahnfleischerkrankungen mit einem höheren Risiko für Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht in Verbindung stehen. Daher sind eine stringente Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen während der Schwangerschaft von zentraler Bedeutung. Frauenärztin oder Frauenarzt wird im Verlauf der Schwangerenvorsorge die Schwangere regelmäßig nach ihrem Befinden und auch Zahnproblemen fragen – denn auch Übergeben oder neue Essgewohnheiten beeinflussen den Mundraum zusätzlich – und ggf. an eine Zahnarztpraxis verweisen.

Gesundheitsrisiken minimieren – Präventivmaßnahmen maximieren

Unbehandelte orale Infektionen können weitreichende gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. Durch eine enge interdisziplinäre Kooperation zwischen Frauenärzten und Zahnärzten können präventive Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden, um Risiken zu minimieren und eine optimale gesundheitliche Betreuung sicherzustellen. Schwangeren wird empfohlen, ihre Mundgesundheit regelmäßig überprüfen zu lassen und bei Anzeichen von Zahnfleischentzündungen umgehend zahnärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Idealerweise sollten werdende Mütter bereits vor der Schwangerschaft einen Zahnarzttermin wahrnehmen, um sicherzustellen, dass keine unbehandelten Zahnerkrankungen vorliegen. Während der Schwangerschaft sind Zahnkontrollen besonders im zweiten Trimenon – zwischen der 13. und 21. Schwangerschaftswoche – empfehlenswert. Zu diesem Zeitpunkt ist das Risiko für Komplikationen am geringsten und der Komfort für die Schwangere am größten. Darüber hinaus wird eine professionelle Zahnreinigung im zweiten Trimester angeraten, um Zahnbeläge und Bakterien effektiv zu entfernen und das Risiko für Zahnfleischentzündungen zu reduzieren.

Gemeinsam für eine optimale, medizinische Gesundheitsversorgung

Der Tag der Zahngesundheit 2024 bietet eine wertvolle Plattform für BVF und BZÄK, um das Thema „Mundgesundheit in der Schwangerschaft“ in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und die Aufklärung zu intensivieren. Auf dem Schwangerenvorsorgekanal „Schwanger mit dir“ auf Instagram wird in mehreren Reels auf die wichtigsten Themen der Zahngesundheit in der Schwangerschaft eingegangen.

Detaillierte Informationen finden sich im Fachartikel „Die Mundgesundheit der werdenden Mutter“ in FRAUENARZT Nr. 9, Veröffentlichung am 19.09.2024.

05.09.2024 DGA | Quelle: Bundeszahnärztekammer



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